Reifenwechsel leicht gemacht
Bald wird es Frühling, und der alljährliche Wechsel der Reifen steht wieder an. Natürlich kann der Reifenwechsel in einer Profi-Werkstatt durchgeführt werden. Günstiger ist es aber, selbst Hand anzulegen. Hier kommen ein paar gute Tipps für alle, die den Reifenwechsel selbst machen wollen.
Die richtigen Werkzeuge für den Reifenwechsel
- Wagenheber: Einen Wagenheber findet man in den meisten Pkws, auch wenn heute bei vielen Neuwagen kein Wagenheber mitgeliefert wird. Wenn Sie es gewohnt sind, die Reifen zwei Mal im Jahr selbst zu wechseln, besitzen Sie bestimmt einen hydraulischen Rangierwagenheber. Falls das nicht so ist: Die Anschaffung lohnt sich! Achten Sie auf die minimale Hubhöhe, falls Ihr Wagen tiefergelegt ist. Je nach Wagentyp spielt auch die maximale Tragfähigkeit eine Rolle. Idealerweise unterstützt man den Wagenheber beim Tragen der Last durch Unterstellböcke mit flexibler Höhenverstellung.
- Radkreuz: Auch ein Radkreuz sollte natürlich beim Wagenheber im Auto liegen, falls es tatsächlich unterwegs eine Reifenpanne gibt. Die Hebelwirkung sorgt dafür, dass sich die Schrauben leicht lösen lassen. Gute Dienste leisten auch angewinkelte Radmutternschlüssel. Sie haben auswechselbare Nussgrößen für unterschiedliche Radschrauben. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie weniger sperrig sind als ein klassisches Radkreuz.
- Drehmomentschlüssel: Festziehen sollten Sie die Radschrauben aber nicht mit dem Radkreuz. Hier ist der Drehmomentschlüssel das beste Werkzeug, um die Schrauben richtig anzuziehen. Schrauben können sich sonst beim Fahren lösen! Nützlich, aber nicht unbedingt notwendig ist außerdem ein Schlagschrauber. Die Anschaffung dieser Werkzeuge lohnt sich. Denn langfristig sparen Sie auf jeden Fall Geld, wenn Sie den Radwechsel und andere notwendige Arbeiten selbst durchführen können. Und nicht nur das: Als Hobbyschrauber werden Sie zum selbstbewussten Fachmann für den eigenen Wagen.
Vorbereitungen für den Radwechsel
Bevor Sie loslegen, sind ein paar Vorbereitungen nötig. Der Wagen sollte auf einer ebenen Fläche stehen, die Handbremse sollte angezogen und ein Gang eingelegt sein. Legen Sie alle Werkzeuge griffbereit. Überprüfen Sie die Reifen auf etwaige Schäden und checken die Profiltiefe. Für Sommerreifen sollten es mindestens 3 mm, für Winterreifen 4 mm sein. Schraubverbindungen sollten sauber und rostfrei sein. Sie lassen sich gut mit einer Drahtbürste reinigen. Bevor Sie den Wagenheber ansetzen, achten Sie auf die richtige Markierung am Unterboden.
Wie Sie vorgehen: Schritt für Schritt
- Wenn das Fahrzeug richtig steht und die Handbremse angezogen ist, lösen Sie die Radmuttern (etwa eine Viertel Umdrehung).
- Setzen Sie den Wagenheber an (es empfiehlt sich, zuvor die Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung zu lesen).
- Heben Sie den Wagen an, bis die richtige Montagehöhe erreicht ist
- Jetzt sollten die Radmuttern ganz abgeschraubt werden.
- Nehmen Sie das Rad ab.
- Achten Sie darauf, dass die Reifen, die zuvor auf der Vorderachse angebracht waren, nun auf die Hinterachse kommen und umgekehrt.
- Bevor das neue Rad aufgesteckt wird, reinigen Sie die Auflageflächen. Bei der Gelegenheit lohnt es sich, die Bremsscheiben – und Beläge zu kontrollieren.
- Alle Radmuttern mit dem Radkreuz fest anschrauben.
- Nun können Sie das Auto herunterlassen, bis der Reifen gerade am Boden steht.
- Ziehen Sie die Radmuttern mit dem Drehmomentschlüssel die Radmuttern über Kreuz an. Das richtige Drehmoment wird am Schlüssel eingestellt. Informieren Sie sich vorab über dem richtigen Drehmoment für Ihre Reifen und Felgen! Im Internet gibt es hierzu entsprechende Listen.
- Markieren Sie die abmontierten Reifen, so dass Sie beim nächsten Radwechsel an die richtige Stelle kommen. Bevor die Sommerreifen wieder eingelagert werden, sollten auch diese auf Profiltiefe und Schäden überprüft werden.
Was tun, nach dem Reifenwechsel?
Sind alle Räder angebracht, sollte unbedingt der Luftdruck überprüft werden. Machen Sie am besten eine Probefahrt und achten Sie auf Erschütterungen beim Bremsen oder im Lenkrad. Das kann an einer Unwucht liegen, zum Beispiel durch ein abgelöstes Wuchtgewicht. Hier ist der Weg zum Fachmann dann aber nicht zu vermeiden.
Es empfiehlt sich außerdem, nach den ersten 50 – 150 km alle Radmuttern noch einmal mit dem Drehmomentschlüssel nachzuziehen.